Quelle: ©Christian Örtwig
Wann darf man einen Bootsanhänger fahren?
Wer einen Bootsanhänger kaufen möchte, der sollte zunächst einmal prüfen, ob überhaupt eine Berechtigung zum Führen vorliegt. Bei Führerscheinen der alten Klasse 3 ist das Fahren mit einem Anhänger bis 3,5 Tonnen ohne Einschränkung erlaubt. Seit 1999 ist für den Anhängerbetrieb ab einer Anhängelast von 750 kg ein Führerschein der Klasse BE erforderlich. Bootsanhänger bzw. Trailer mit Boot überschreiten oft diese Anhängelast, so dass zunächst eine Prüfung abgelegt werden muss.
Kann jedes Auto einen Bootsanhänger ziehen?
Auch hier gibt es einiges zu beachten. Nicht jeder PKW hat eine genügend große Anhängelast, um einen Bootstrailer mit Ladung zu ziehen. Man sollte vor allem das zulässige Gesamtgewicht des Zuges im Auge behalten. Dieses setzt sich zusammen aus dem Gesamtgewicht des Zugfahrzeugs + Gesamtgewicht des Zuges. Sollte also das zulässige Gesamtgewicht überschritten werden, kann man die Anhängelast nicht voll ausschöpfen.
Neben der Anhängelast spielt die Stützlast eine wesentliche Rolle. Die Stützlast wirkt vertikal, das heißt von oben, auf die Kugel der Anhängerkupplung ein. Diese ist für die Anhängerkupplung am PKW und am Trailer beschrieben. Maßgebend ist dann immer der kleinere Wert.
Welche Bauarten gibt es?
Trailer für leichte Boote sind als Einachser ohne oder mit Bremsanlage konzipiert. Für schwere Boote gibt es Trailer mit gebremsten Doppelachsen (Tandemachse), bei denen sich das Bootsgewicht auf vier Räder verteilt. Selbst ohne Boot und vom Zugfahrzeug abgekoppelt lassen sich Doppelachsen-Trailer kaum per Hand in die gewünschte Richtung schieben. Mit einem Trick lässt sich das aber leicht bewerkstelligen: Tandem-Wippen. Wippen Sie den Tandem-Anhänger abwechselnd Auf und Ab, so dass nur eine Achse den Boden berührt. Er lässt sich dann auch von Hand ganz leicht dirigieren.
Was sollte man beim Slippen beachten?
Wenn man mit einem Trailer beim Slippen ins Wasser fahren möchte, sollte man beachten, dass der Trailer Bremsseile aus Edelstahl und Radlager mit der Kennzeichnung „waterproofed“ – also wasserdicht – besitzt. Slippt man regelmäßig im Salzwasser, empfehlen wir auch eine Bremsen-Waschanlage, bei der die Bremse direkt nach dem Slipvorgang mit Frischwasser gespült wird.
Da Slipanlagen oft unterschiedlich beschaffen sind, kann das zu Wasser lassen des Bootes schon eine Herausforderung darstellen. Vor allem wenn das Boot zu starr auf dem Anhänger aufliegt, lässt es sich nur schwer ins Wasser bewegen. Abhilfe schaffen da entsprechende Slip-Rollen, die das Boot beim Herablassen anheben sollen. Dazu wird achtern eine Querstrebe installiert, an der Räder befestigt sind. Mittels Hydraulikwagenheber werden diese angehoben und das Boot kann problemlos ins Wasser rollen oder ohne großen Kraftaufwand auf den Trailer gezogen werden.
Umbauten vom Spezialisten
Individuelle Umbauten von Trailern kann man u.a. beim Spezialisten wie der Werkstatt-Bernau beauftragen.